Pressemeldung vom 27.01.2025 - Bad-Tölz-Wolfratshausen

Raus aus der Dauerkrise

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© Arndt Pröhl

Was es braucht, damit sich die Wirtschaft aus der jetzt schon fünfjährigen Stagnationskrise wieder herausarbeiten kann, das stand im Mittelpunkt des diesjährigen Neujahrsempfangs von Wirtschaftsforum Oberland, IHK und Handwerkskammer. Über 320 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft waren der Einladung ins Tölzer Kurhaus gefolgt. Den Auftakt machte ein Wirtschaftstalk gefolgt von der Festrede des Präsidenten der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Neujahrsempfang von Wirtschaftsforum Oberland, IHK und Handwerkskammer

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© Arndt Pröhl Gäste, Gastgeber und das Orgateam auf der Bühne des Tölzer Kurhauses

Der Wirtschaftstalk zwischen IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl,
Heinz Tretter, Zimmerermeister aus Lenggries und Vorstandsmitglied der Handwerkskammer, Landrat Josef Niedermaier, und Monika Uhl, Mitglied des Aufsichtsrats des Wirtschaftsforum Oberland, traf den Nerv des Publikums. Themen, wie man der überbordenden Bürokratie oder dem Fachkräftemangel die Stirn bieten oder mehr Wertschätzung und Interesse für die duale Ausbildung bei Jugendlichen und Eltern erreichen kann, brachte Moderatorin Veronika Ahn-Tauchnitz zur Sprache.

Mit Blick auf die strukturelle Wachstumskrise forderte IHK-Chef Gößl die Politik zu einer ehrlichen Bilanz und einer verlässlichen Kehrtwende auf. „Mehr Wachstum geht nur über mehr Investitionen, mehr Jahresarbeitsstunden und mehr Produktivität“, brachte es Gößl auf den Punkt. Das könne aber nur gelingen, wenn sich Investitionen mehr rentieren und Arbeiten mehr lohne, die Bildungsqualität wieder ansteige und Bürokratie radikal abgebaut werde, so der IHK-Chef. Viel Raum in der Diskussion nahm das Thema Bürokratie ein, wie sie entsteht und was es letztendlich an Veränderung in den Köpfen der Menschen braucht, um sie abzubauen. „Unsere Bürokratie ist hausgemacht, denn wenn etwas Unvorher­gesehenes passiert, erwarten alle, dass der Fall für die Zukunft klar geregelt wird“, kommentierte Landrat Josef Niedermaier. Er forderte zu mehr Mut in der Gesellschaft auf, die Dinge wieder eigenverantwortlich zu lösen und auf Fehler nicht immer sofort mit neuen Regeln zu antworten. Das staatliche Fürsorgegewand habe seine Grenzen erreicht.

In seinem Vortrag stellte Kammerpräsident Franz Xaver Peteranderl abschließend fest, dass die schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung auch dem Handwerk schwer zu schaffen mache. „Ein grundlegender Neustart in der Wirtschaftspolitik ist für Deutschland dringend nötig. Wir befinden uns nicht nur in einer vorüber­gehenden Konjunkturdelle, sondern müssen unseren Standort von Grund auf wieder zukunftsfähig machen.“

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